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05.05.2015

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MH17 – verschwundene Flugzeuge und das ganz große Schach

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- Teil 1 -

 

"MH17" – Ein Schlagwort. Ein Stück Zeitgeschichte. Und ein Fall, der bis heute ungeklärt ist.

Heute, bald 1 Jahr später, und kognitiv überschüttet mit täglichen schrecklichen News, kräht kaum ein Hahn mehr danach, was damals wirklich auf dem Flug 17 vorgefallen war, und wie der mysteriöse Abschuss zu erklären ist.

 

  • Was geschah am 17. Juli 2014?

Der Flug 17 des Unternehmens "Malaysia-Airlines" (abgekürzt mit: MH17) war ein Linienflug von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Das Flugzeug, eine Boeing-777, stürzte auf diesem Routine-Flug nahe der Stadt Tores in der Ostukraine ab.

Alle 298 Insassen, darunter 80 Kinder und 15 Besatzungsmitglieder, kamen dabei laut Presseangaben ums Leben.

Die Trümmer waren über eine Fläche von 35 Quadratkilometern verstreut.

 

Als die tragische Meldung schließlich ad hoc über alle Bildschirme flimmerte und hindurch der Volksempfänger in die Ohren der vielen Hörenden drang, hielt die Welt einmal mehr den Atem an.

Nicht nur ob der dramatischen Zahl von 298 Verstorbenen, was allein schon tragisch genug ist, sondern auch deshalb, weil hier eine perverse Politik stattfindet. Doch hierzu mehr im Abschnitt "Crowd Control".
Unter den Verunglückten waren laut offiziellen Schätzungen 192 Niederländer. Auch einige Belgier und Deutsche waren an Bord. [1] Somit war der Fall für den europäischen Raum nicht mehr nur etwas Abstraktes, sondern gewann eine gewisse persönliche Brisanz, denn für einige Hörer und Seher im Westen bedeutete dies das Betrauern von verlorenen Angehörigen.

 

  • Die ersten politischen Reaktionen

Der damalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach noch am selben Abend von einem "terroristischen Akt" "pro-russischer Separatisten". Einen Abschuss der MH17 durch die Streitkräfte der Ukraine schloss er rigoros aus.

Woher hatte er in kürzester Kürze dieses präzise Wissen? – Die Antwort bleibt er uns schuldig.

 

Der Berater des ukrainischen Innenministers beschuldigte "die Separatisten", das Flugzeug mit einem von Russland bereitgestellten Flugzeug-Abwehrsystem abgeschossen zu haben.

... Was bis heute nie bewiesen wurde.

 

Der damalige Ministerpräsident von Donezk warf der ukrainischen Luftwaffe vor, die Maschine als „Provokation“ abgeschossen zu haben. Die aufständischen Separatisten besäßen keine Abwehrwaffen, die Flugzeuge in einer Höhe von 10.000 Metern erreichen können.

... Auch diese Sicht der Dinge konnte bis dato nicht eindeutig belegt werden.

 

US-Präsident Obama wies auf einen Raketenabschuss hin, welcher aus einem Gebiet stattgefunden haben soll, das von pro-russischen Separatisten kontrolliert sei. Außerdem beruhe die Gewalt in diesem Gebiet zu einem großen Teile auf militärischer Unterstützung Russlands.

Alle diese Aussagen sind heute haltlos. Ein Raketenabschuss ist nachweislich nicht belegbar. Auch dass dieser Angriff von ethnisch pro-russisch zugewandten Milizen oder Agenten ausgeübt wurde, kann nicht belegt werden. Die militärischen Subventionen Russlands an die Ukraine sind ebenso nicht abschließend und eindeutig belegt.

 

Der russische Präsident Vladimir Putin verantwortete in einer ersten Stellungnahme die ukrainische Regierung für das Ereignis - begründet dadurch, dass diese sich nicht ausreichend um den inneren Frieden bemüht habe.

Die Verantwortung oder die Beteiligung an einem konkreten Abschuss der MH17 unterstellte Vladimir Putin - als einziger - niemandem.

 

In einer von Großbritannien beantragten Sondersitzung im Juli 2014 forderte der Weltsicherheitsrat eine gründliche, unabhängige und internationale Untersuchung des Vorfalls.

Wir warten bis heute.

 

Doch wie geht es weiter, wenn die Politik fertig gespuckt hat?

Die Trümmer liegen noch da. Die Toten sind noch nicht begraben. Die Fragen sind noch offen ...

 

  • Sicherung von Beweismaterial

Der Flugdatenschreiber (Blackbox) der MH17 wurde laut Presseberichten noch am Absturztag von sogenannten Separatisten geborgen. Die malaysische Regierung nahm Verhandlungen mit den Separatisten auf, und kam zu einer Vereinbarung.

Der Flugschreiber wurde zusammen mit dem Cockpit-Stimmenrekorder an Vertreter Malaysias übergeben. Die Geräte waren leicht beschädigt, wiesen aber keine Zeichen von Manipulation auf. Die Daten wurden anschließend im Auftrag des holländischen OVV* ausgelesen.

 

Ermittler untersuchten in den ersten Tagen nach dem Absturz die Unfallstelle, machten Fotos und sicherten Borddokumente. Diese Daten wurden dem OVV-Untersuchungsteam zur Verfügung gestellt. Das vom OVV geleitete Untersuchungsteam hatte die Absturzstelle nie persönlich besichtigt. Als Grund wurde genannt, dass die Anwesenheit von Flugunfall-Ermittlern die Opfer-Bergungsarbeiten gefährden könnte.

Stattdessen wurden öffentlich verfügbare sowie von ukrainischen und malaysischen Ermittlern und von australischen Polizisten aufgenommene Fotos ausgewertet.

Laut Presseberichten wurden einige Daten, darunter Mitschnitte des Funkverkehrs zwischen den MH17-Piloten und den ukrainischen Fluglotsen, vom ukrainischen Geheimdienst beschlagnahmt.

(* „Onderzoeksraad voor Veiligheid“ (OVV); dt. „Untersuchungsrat für Sicherheit“)

 

  • Das Meinungsmonopol des US-Imperiums:

Schon wenige Stunden nach Abschuss von Flug MH-17 verkündete die US-amerikanische Politikerin der Demokratischen Partei, Hillary Clinton, in einem TV-Interview auffallend selbstsicher, dass das Flugzeug „offenkundig von einer Rakete getroffen“ worden sein muss.

Außerdem läge die Vermutung nahe, dass die russischen Rebellen im Territorium der Ukraine (die sogenannten "Separatisten") für den Abschuss verantwortlich seien.

Sie stellt folglich die rhetorische Frage, wer für solch eine Operation sowohl die Ausrüstung als auch die Erfahrung haben könne. Und konstatiert sinngemäß: Es stünde fest, dass die Ausrüstung und Ausbildung für diese Rebellen nur aus Russland gekommen sein kann. [2]

 

Im Kontext dieser Theorie, die jedoch schon längst im Stillen von der US-Administration als unumstößliche Wahrheit ausgelegt wurde, fordert Clinton dann geradezu despotisch die Europäer dazu auf, „entschlossener“ zu handeln und „Russland seine Grenzen aufzuzeigen“.

Europa und die Ukraine sollen sich nun, angesichts dieser angespannten Lage, an jene wenden und mit jenen zusammenarbeiten, die ihnen wirklich helfen können: Die USA.

 

Für die US-Administration gilt eine Schuld (oder zumindest Mitschuld) Russlands am Abschuss von MH17 von Anfang an als selbstverständlich. Auch wenn stichhaltige Beweise hierzu nicht vorgebracht werden.

Es geht hier längst nicht mehr um Beweisbarkeit. Darum ging es von Anfang an nicht. Es geht um mediale, politische, psychologische Stimmungsmache und Meinungsbildung.

Putin ist zu weit gegangen“ - so die überhebliche Schlagzeile, welche uns schon einen Tag nach dem ungeklärten Abschuss politisch in Kurs bringen soll.

Nicht nur das Weiße Haus verlautbarte diese Parole prompt. Auch viele Zeitungen titelten damit. So auch britische Medien wie „The Times“ [3] oder „The Telegraph“ [4] .

 

Und natürlich blieben auch die deutschen Vasallen mal wieder im Abschreiben und Hetzen nicht aus. So lieferte bspw. der „Focus“ nur 5 Tage nach dem ungeklärten Abschuss eine doch sehr peinliche, weil aggressive und unbelegte, Stellungnahme ab:

Der russische Diktator Wladimir Putin ist für den Abschuss dieser Passagiermaschine mit verantwortlich und gehört vor ein internationales Gericht gestellt! Putin hat den Konflikt in der Ukraine durch seinen Einmarsch auf der Krim ausgelöst und unterstützt die prorussischen Rebellen mit Waffen, Spezialisten und Know-how. Zudem unterstützt er seit Jahren den syrischen Diktator Baschar al Assad, der für den Tod von über 170.000 Menschen verantwortlich ist. Die internationale Gemeinschaft und die Nato müssen den diplomatischen Druck auf Moskau weiter erhöhen. Sollte Putin in der Ukraine einmarschieren muss die Nato diesem Land mit Waffen und Soldaten zur Hilfe eilen!“ [5]

 

Quellen:

[1] Besatzung der MH17:

http://de.wikipedia.org/wiki/Malaysia-Airlines-Flug_17#Passagiere_und_Besatzung

[2] US-Meinung zu MH17:

http://www.theguardian.com/world/2014/jul/18/mh17-hillary-clinton-says-russian-backed-rebels-likely-shot-down-plane

[3] The Times zu MH17:

http://www.thetimes.co.uk/tto/news/world/americas/article4151710.ece

[4] The Telegraph zu MH17:

http://blogs.telegraph.co.uk/news/charlescrawford/100284071/vladimir-putin-has-not-stepped-into-illegal-warfare-just-to-lose/

[5] Der Focus zu MH17:

http://www.focus.de/politik/ausland/putin-ist-zu-weit-gegangen-newsticker-zum-flug-mh17-der-malaysia-airlines-kommentar_id_5868330.html




 

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