19.07.2015
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Gedanken über Spielregeln
[MH]
"Man kann ein Problem nicht mit derselben Denkweise lösen, die es erschaffen hat", so Albert Einstein.
Ein System, dessen Regeln nur dem eigenen Selbsterhalt dient und diese so gestaltet, dass immer das System Recht hat, entgegen dem Willen derer, dem es dienen soll (dem Volk), ist ein Parade-Beispiel für den Irrglauben, dieses System mit seinen eigenen Regeln bekämpfen oder nur ändern zu können.
Erst wenn ein System die Selbstauflösung als Grundsatz hat, weil es nur solange dienlich sein will, bis es ohne Regularien läuft (analog zum Radfahren mit Stützrädern), ist es ein gesundes System. Hat es den Selbsterhalt als Grundsatz mittels abstrakter Konzepte, die wir Gesetze, Gesellschaft, Bund, Europäische Gemeinschaft etc. nennen, dann handeln sie wie Körperzellen, die sich entschlossen haben unkontrolliert zu wuchern und sich selbst zu dienen, bis der Wirt stirbt. Allgemein ist sowas auch als Krebs bekannt.
Denn was ist das, Gesellschaft? Hat das jemand schon gesehen? Ich hab Gesellschaft noch nie berühren können, immer nur Individuen. Aber das Konzept der Gesellschaft, somit ein nicht existenter Sachverhalt und nur ein gedankliches Konzept, wurde weit über die tatsächliche Erfahrbarkeit und Erfahrung des Individuums gestellt.
Was ist der Bund? Was ist die Europäische Gemeinschaft?
Es sind nur Konzepte, weiter nichts!
Nicht eines dieser Konzepte beachtet auch nur das Individuum, mehr noch: es ist ihm völlig egal. Wie sonst ist es möglich, dass wir im Namen der Demokratie Menschen in Massen wegbomben, die völlig unschuldig an dem großen Mist sind? Das ist doch nur möglich, weil wir das Individuum nicht mehr betrachten und das Konzept des gesellschaftlichen Konsens weit darüber hinaus gestellt haben. Wir bomben für Konzepte, die sich notfalls mit Gewalt selbst erhalten wollen.
Wenn ich in den Bundestag einmarschiere und der ganzen verlogenen Bande eine Waffe an den Kopf halte und sie zwingen würde aus Afghanistan abzuziehen oder Hartz IV abzuschaffen, wäre das ein Verbrechen. Wenn unsere "Gesellschaft" entscheidet, dass wir genau das gleiche tun, indem wir anderen Ländern die Demokratie näher bringen mit Bomben und Sanktionen, dann ist das eine "übergeordnete Pflicht". Wieder nur ein abstraktes Konzept, dass man einsetzt, um jegliches selbständiges Denken auszuschließen.
Ein System ist somit nicht bekämpfbar, indem man sich an seine Regeln hält und mit diesen spielt. Ein System kann nur bekämpft werden, wenn man die Regeln oppressiver Konzepte ablehnt und seine eigenen Regeln aufstellt.
Wenn jeder als oberste Regel die Freiheit zur Selbstbestimmung wählt, in der er die Grenzen seiner eigenen Freiheit bei der Freiheit des anderen anerkennt, werden sich selbst erhaltende Konzepte obsolet.
Lerne die Regeln und brich sie!
Was es braucht ist genügend Menschen, die einfach nicht mehr mitspielen. Und wenn man sich umsieht, kann man auch erkennen, dass diese immer mehr werden. Wenn will die Bank eines Casinos noch abzocken, wenn keiner spielen geht? Und wenn keiner spielen geht, gibt es auch weniger Spielsüchtige, was hier durchaus zweideutig gemeint ist. Wenn du zu viel gewinnst im Casino, schmeißt der Besitzer dich mit Gewalt raus. Er bringt dich aber nicht mit Gewalt in ein Casino rein und er kann dich nicht zwingen mitzuspielen. Einmal den Einsatz getätigt, hast du die Regeln anerkannt und erfährst auch ihre Konsequenzen.
Auch wenn das utopisch klingen mag, jeder kann das bei sich im eigenen Rahmen tun. Und genau darin liegt der Schlüssel: wenn jeder in sich und mit sich eine Veränderung vornimmt und man eben entsprechende Spiele boykottiert, wer soll sich dem entgegenstellen? Waffen helfen nicht gegen Gedanken und Ideen!
Der Punkt ist: man muss eigenen Ideen folgen und nicht gesellschaftliche Konzepte nach Daseinsberechtigung fragen. Man darf nicht länger seine Stimme ABGEBEN an einen gesellschaftlichen Konsens, der nie die Masse trifft, geschweige denn das Individuum bzw. die Individualität. Es gibt ihn nicht, den Linken oder den Rechten, den Moslem oder den Christen, den Neoliberalen oder den Aktivisten. Das alles sind gedankliche Konzepte, Schubladen, in den wir Menschen stecken, um den Konzepten gerecht zu werden. Wir bemerken nicht, wie diese irrigen Konzepte das Problem sind und nicht die ohnehin in diesen Konzepten ausgeschlossenen Menschen. Wir spielen dieses pseudo-religiöse Spiel des Glaubens an die Politik und Gesellschaft unhinterfragt mit. Mehr noch: wir argumentieren mit demselben gesunden Menschenverstand, diese Konzepte seien berechtigterweise einer ganzen Masse als "höheres Wesen" vorgesetzt worden, wie wir das Konzept Gott in Frage stellen.
Es existieren keine solchen Konzepte, sie sind nur die Stützräder unseres Denkens im Vorschulalter. Tatsächlich sind wir Menschen, alle individuell im Ausdruck aber verbunden durch Wahrheiten, die niemand leugnen kann: Liebe und Frieden. Egal wie sehr uns Konzepte was anderes vormachen: wir sind nicht SIE!
Wer nichts verlieren möchte, betritt kein Casino. Wer alles gewinnen will, spielt sein eigenes Spiel, nach eigenen Regeln. Wir haben also wirklich eine Wahl. Wir sollten uns selbst wählen. Dabei kann man nur gewinnen.