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23.05.2015

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Die Leute meines Stammes

[Red.]



Die Leute meines Stammes sind leicht zu erkennen:

Sie gehen aufrecht, haben Funken in den Augen,
und ein Lächeln auf den Lippen.
Sie halten sich weder für heilig noch für erleuchtet.
Sie sind durch ihre eigene Hölle gegangen,
haben ihre Schatten und Dämonen angeschaut,
sie angenommen und sie offenbart.

Sie sind keine Kinder mehr.
Sie wissen, was ihnen angetan worden ist.
Sie haben ihre Scham und Rage explodieren lassen,
und die Vergangenheit abgelegt,
die Nabelschnur abgeschnitten,
und Verzeihung ausgesprochen.

Weil sie nichts mehr verbergen wollen,
sind sie klar und offen.
Weil sie nicht mehr verdrängen müssen,
sind sie voller Energie, Neugier und Begeisterung.
Das Feuer brennt in ihrem Bauch.

Die Leute meines Stammes
kennen den wilden Mann und die wilde Frau in sich,
und haben keine Angst davor.
Sie halten nichts für selbstverständlich -
sie überprüfen, und machen ihre eigenen Erfahrungen,
und folgen ihrer innersten Intuition.

Die Männer und Frauen meines Stammes
begegnen sich auf der gleichen Ebene.
Sie achten und schätzen ihr Anderssein,
konfrontieren sich ohne Bosheit,
und lieben sich ohne Rückhalt.

Die Leute meines Stammes
gehen oft nach innen,
um sich zu sammeln,
Kontakt mit ihren Wurzeln aufzunehmen,
und ihr Selbst wieder zu finden,
wenn sie sich im Rausch des Lebens verloren haben.

Dann kehren sie gerne zu ihrem Stamm zurück.
Denn sie mögen das Teilen und das Mitteilen,
das Geben und das Nehmen,
das Schenken und Beschenkt-werden.

Die Leute meines Stammes
lieben die Wärme, Geborgenheit und Intimität.
Getrennt fühlen sie sich nicht verloren,
sondern können gut damit umgehen.
Doch sie leiden an Isolation und sie sehnen sich
nach ihren Seelenbrüdern und -schwestern.

Die Zeit unserer Begegnung ist gekommen.


 

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