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??? Forum - Montagsgrüße aus Augsburg
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Montagsgrüße aus Augsburg Hallo Welt "Hallo Welt" - diese Worte lässt ein Programmierer den Computer ausgeben, wenn er beginnt, eine neue Programmiersprache zu lernen. Auch wir beginnen gerade damit etwas Neues zu lernen: eine neue Art der Kommunikation, des Miteinanders. Auch wir sagen der Welt hallo. Der ganzen Welt, denn in unseren Köpfen sind die Grenzen längst gefallen. Uns alle, die wir uns jede Woche in mittlerweile rund 100 Städten versammeln, verbindet der Wunsch nach Frieden, Freiheit und einem glücklichen Leben. Doch statt uns diesen Wünschen näher zu bringen, werden wir von denen, die uns regieren, immer weiter von diesen entfernt. Ich möchte an dieser Stelle aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 zitieren:
Und weiter heißt es:
- Zitat Ende. Welch treffendere Worte lassen sich für die heutige Situation finden? Wir werden nicht weiter leiden und dulden: – dass wir einem Finanzsystem dienen, das Gegeneinander und Unmenschlichkeit fördert, – dass in unserem Namen Waffen verkauft werden, die unsere Brüder und Schwestern im Ausland umbringen, verstümmeln oder in Angst um ihr Leben versetzen, – dass in unserem Namen Soldaten der Bundeswehr in aller Welt wirtschaftliche Interessen, den Zugang zu Rohstoffquellen und Absatzmärkten militärisch durchsetzen, – dass Konflikte mit Gewalt, mit Töten und Zerstörung statt mit Dialog und gegenseitigem Verständnis gelöst werden, – dass mitten unter uns Atomwaffen stationiert sind, – dass uns unsere Existenzgrundlage entzogen werden kann, wenn wir uns weigern einen Job bei einem Konzern anzunehmen, der Waffen herstellt, Menschenrechte im Ausland verletzt oder seine Angestellten unter unwürdigen Arbeitsbedingungen "hält", – dass uns über Medien und Politiker Krieg als Frieden, Freiheit als Sklaverei und Unwissenheit als Stärke verkauft werden, – dass unsere Lebensgrundlagen wie Wasser, Nahrung und Energie an Konzerne verkauft werden, – dass unsere Umwelt durch Profitgier zerstört wird, – dass wenige reiche Menschen auf Kosten der vielen Fleißigen leben, – dass Arbeit zum Selbstzweck geworden ist, ohne zu überlegen, welche Arbeiten produktiv und sinnvoll sind, und so unsere wertvolle Lebenszeit verheizt wird. Wir wollen durch unsere Forderungen keinem Angst machen. Wir werden niemanden verurteilen, weil er sich in seiner dunklen Vergangenheit die zehnte Luxusvilla von Geld gekauft hat, das Menschen unter Sklaverei-ähnlichen Zuständen für ihn verdient haben, während wiederum anderswo auf der Welt 10.000 Kinder überlebt hätten, hätte er nur auf eine seiner Villas verzichtet. Denn keiner von uns kann sich völlig davon frei sprechen, bisher in diesem System mitgespielt zu haben. Jeden, der bereit ist, in Zukunft respekt- und liebevoll mit seinen Mitmenschen umzugehen, werden wir willkommen heißen. Wie wunderbar könnte unsere Welt sein, wenn immer mehr Menschen auf ihr Bauchgefühl hören würden und das, was sich offen vor ihren Augen abspielt, nicht weiter ignorieren würden? Wenn sie sich endlich aus ihrer Schock-Starre lösen würden und sich für Alternativen in einer angeblich alternativlosen Welt öffnen würden? Wenn die Errungenschaften der Menschheit endlich allen Menschen zu Gute kämen, so dass Menschen keine Angst mehr davor haben würden, dass Maschinen ihnen die Arbeit wegnehmen, sondern sich darüber freuen würden, weil sie so mehr Zeit hätten für schöne Dinge und für Arbeit, die uns keine Maschine abnehmen kann, wie zum Beispiel für unsere Kinder und Alten da zu sein? Wenn Geld dem Menschen dient und ein konstruktives Miteinander fördert? Wenn Kasinokapitalismus und Geld aus Geld oder sogar nichts zu schaffen nur noch in Geschichtsbüchern existiert? Bis dahin ist es noch ein langer Weg mit unbekannten Abschnitten und Hindernissen. Aber wir, die wir hier heute in rund 100 Städten stehen, haben uns entschlossen, diesen Weg zu gehen. Wir werden darauf achten, dass wir niemanden auf diesem Weg zurücklassen oder verlieren. Bleibt immer beieinander! Jeder Weg - mag er noch so lang sein - beginnt mit dem ersten Schritt. Wir haben ihn getan. Nun reichen wir allen Menschen die Hand, damit auch sie den ersten Schritt wagen und bei weiteren nicht stolpern. Wir sagen: "Hallo Welt - wir kommen!" Zum Schluss bleibt uns noch zu sagen, an welche Stadt wir die "Montagsgrüße an alle Mahnwachen" weitergeben. Nächsten Montag kommen die Grüße aus: Kempten! In diesem Sinne: Liebe Grüße und eine schöne Zeit senden euch, wo immer ihr gerade seid, eure Freunde aus Augsburg! Lebt lange und in Frieden! |
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