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mahnwache-sb
(27 Posts bisher)
31.07.2014 01:07 (UTC)[zitieren]
Quelle: Website Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling vom 07.07.2014

Stoff zum Nachdenken: Der Zinseszins-Effekt

Darüber sind sich selbst die Fachleute selten einig. Ist es die Finanzpolitik?
Sind es die nationalen oder internationalen Zentralbanken? Nein, es ist ein
Konstruktionsfehler in unserem Geldsystem: der Zins auf Zins.

Wir befinden uns in einem soliden „Denkgefängnis“, in dem wir uns in
Bezug auf das Thema „Geld“ eingerichtet haben. Die Kritik am Geldsystem
stimmt zwar, aber wir verfügen nicht über die Macht und den Willen, es zu
ändern. Der Zins gehört zum Eingangsparadigma, das alle Ökonomen
akzeptieren müssen – vom Bankberater bis zum anerkannten Experten
der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre. Alle ökonomischen Modelle und
Berechnungen setzen den Zins als gegeben voraus.

Die Frage hierbei ist: Wollen wir ein Geldsystem, das Stabilität
gewährleistet? Oder bevorzugen wir ein System, das großen Wohlstand
auf Kosten anderer ermöglicht? Langfristig wird jedes Geldsystem durch
Zins und Zinseszins zusammenbrechen.

Doch unser Geldsystem ist nicht gottgegeben. Wir Menschen haben es
geschaffen und könnten es auch wieder verändern. Es gibt
Lösungsansätze und Geldentwürfe (z.B. das Regionalgeld-Projekt
„Chiemgauer“ ), die einen Nutzen optimieren und helfen, Geld zu schaffen,
das weder einem krankhaften Wachstumszwang unterliegt, noch eine
ständige Umverteilung von der großen Mehrheit der Menschen zu einer
kleinen Minderheit verursacht. Der Trend hält unvermindert an, wie aus
dem aktuellen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung
hervorgeht.

Geld ist eine der genialsten Erfindungen der Menschheit. Ohne Geld gäbe
es keine Spezialisierung und damit keine arbeitsteilige Zivilisation. Aber
wir haben ein völlig festgefahrenes Verständnis davon entwickelt, was
Geld ist – als sei das heutige das einzig denkbare oder akzeptable Geld.


Jeder natürliche, gesunde Organismus hört ab einer bestimmten Größe
auf zu wachsen. Im Hinblick auf das Geld trifft dies jedoch nicht zu. Das
auf Zins und Zinseszins basierende Geldsystem ist kein natürlicher
Organismus. Dieses künstliche Konstrukt folgt einem grundlegend anderen
Wachstumsmuster – dem sogenannten exponentiellen oder
Verdoppelungswachstum – verursacht durch den Zinseszinseffekt.

Anfangs wächst das verzinste Geld um sehr geringe Beträge, dann aber
kontinuierlich schneller und schließlich verläuft die Wachstumskurve fast
senkrecht. Geld verdoppelt sich in regelmäßigen Abständen durch Zins
und Zinseszins.

Je höher der Zins, desto schneller, je niedriger der Zins, desto langsamer
führt es zum Kollaps. Das gilt spiegelbildlich auch für die Schulden. Sehr
dramatisch zeigt sich da die Situation in den „Entwicklungsländern“. Ein
afrikanischer Präsident äußerte sich 2008 auf einem Gipfeltreffen wie
folgt:

„Wir haben 1985/1986 fünf Milliarden Dollar geliehen. Bis jetzt (200
haben wir 16 Milliarden Dollar zurückgezahlt. Jetzt wird uns gesagt, dass
wir immer noch Schulden haben, wegen der Zinsraten mit seinem
Zinseszinseffekt der Kreditgeber“.

Ist ein immer größeres Wachstum, gemessen am Bruttoinlandsprodukt
(BIP), wirklich der ultimative Wohlstandindikator? Oder sollte man nicht
Bedingungen schaffen, die das Streben nach möglichst hohem
Bruttoinlandsglück fördern? Darüber sollten wir nachdenken!

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