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mahnwache-sb
(27 Posts bisher)
03.08.2014 23:48 (UTC)[zitieren]
Quelle: CampAct.de

Was ist Fracking?

Fossile Energieträger sind nicht unendlich. Mittlerweile wollen die Mineralölkonzerne
auch die letzten Reste Öl und Gas aus dem Boden quetschen – und greifen zu immer
brachialeren Methoden. Mit dabei: das sogenannte Fracking, kurz für „Hydraulic
Fracturing“. Mit Fracking können auch unzugängliche Gasvorkommen gefördert
werden – mithilfe giftigster Chemikalien und massiver Umweltrisiken.

Nicht überall kommt Erdgas, das hauptsächlich aus dem Treibhausgas Methan besteht,
frei unter der Erde vor. Auch Schiefer-, Granit- oder Tonschichten enthalten in
kleinsten Poren und Bruchzonen große Mengen an Erdgas. Doch dieses Gas
entweicht beim Anbohren nicht selbständig aus dem Gestein.
Beim Fracking werden Gesteinsschichten durch eine Mischung aus Millionen Litern
Wasser, Sand und Chemikalien aufgebrochen, die mit hohem Druck, bis zu 1.000 bar,
unter die Erde gepresst werden. Aus den so erzeugten Rissen kann das Erdgas
entweichen und abgesaugt werden.


Was schlägt die Bundesregierung vor und wo ist das Problem?

Zurzeit kann in Deutschland ohne Beschränkungen „gefrackt“ werden. Im letzten Jahr
wollte die Bundesregierung die Gasbohrungen auf gesetzliche Grundlage stellen und
legte ein Gesetz vor, mit dem Fracking kaum reguliert aber gesetzlich abgesichert
worden wäre. Aber sie scheiterte am massiven Widerstand der Bevölkerung.
170.000 Menschen unterschrieben damals unseren Appell für ein Verbot der
gefährlichen Fracking-Technologie.

Die große Koalition unternimmt nun einen neuen Anlauf. Gabriel will noch vor der
Sommerpause im Windschatten der WM-Begeisterung ein Gesetz durch Regierung
und Bundestag bringen, das Fracking unter minimalen Auflagen erlauben will:

Fracking wird nur in Wasserschutzgebieten verboten – und auf mehr als 80% der
Landesfläche erlaubt. Und Grundwasserströme machen an den Grenzen der
Schutzgebiete nicht halt. Und auch außerhalb davon entnehmen Brauereien,
Mineralbrunnen und Gärtner Grundwasser.

Bis jetzt ist kaum erforscht, ob und wie sich die Risiken des Frackings beherrschen
ließen – und viele langfristige Probleme lassen sich heute noch gar nicht absehen.

Einige Medienberichte sprechen außerdem von einem geplanten Verbot
„umwelttoxischer Substanzen“ – doch was das genau sein soll, ist bis jetzt nicht klar
definiert. Die Spanne der Möglichkeiten reicht vom kompletten Verbot von Chemie
beim Fracking bis zu einem Ausschluss einiger weniger unbedeutender Stoffe.

Ein Verbot aller Formen des Frackings wäre angesichts der Risiken notwendig – in
Gabriels Plänen aber nicht enthalten.


Wo wird in Deutschland bereits gefrackt?

Dazu muss man wissen: Fracking findet in zwei unterschiedlichen Gesteinstypen statt,
Sandstein und Tonstein:

In Sandstein wird in der Tat schon seit Jahrzehnten gefrackt, überwiegend in
Niedersachsen. Unter Hochdruck werden dabei Gesteinsschichten aufgesprengt, aus
denen das Erdgas dann frei aufsteigen kann. In der Tiefe entstehen dabei große
Mengen Abwasser, die mit Mineralien und Radioaktivität verseucht sind.

Weil auch deren Freisetzung und Entsorgung das Trinkwasser gefährdet, ist auch diese
Form des Frackings, auch wenn sie schon seit langem praktiziert wird, problematisch.
Es gibt auch keine systematische Untersuchung der Fracking-Folgen.
Doch vor kurzem erst entdeckten Umweltschützer an einem Bohrloch in
Niedersachsen eine erhöhte Quecksilber-Konzentration im Boden.

Noch größer sind die Probleme beim Fracking in Tonstein, der Förderung von
Schiefergas, wie sie in den USA einen Boom erlebt. Hier geht es um
Gesteinsschichten, aus denen das Gas mit Hilfe giftigster Chemikalien gelöst werden
muss – darunter aggressive Säuren, giftige Korrosionsschutzmittel und Biozide.

Diese Stoffe können ins Grundwasser gelangen – über die durch das Fracking
geschaffenen Risse, durch undichte Bohrungen oder über das Oberflächenwasser.
In den USA wurden entsprechende Grundwasserverseuchungen dokumentiert.
Auch das Tiefengrundwasser kann durch den Chemie-Cocktail verseucht werden.
Ein Verbot „umwelttoxischer Substanzen“ würde aber nicht bedeuten, dass es
keine Chemie mehr gäbe. Denkbar wäre auch, dass nur einige wenige Stoffe
hier ausgeschlossen werden.


Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe schätzt, dass in
Deutschland 1,3 Billionen Kubikmeter Gas in unkonventionellen Lagerstätten,
also in Gesteinsschichten gebunden, liegen. Wie viel davon zu welchen Kosten
und unter welchen Risiken überhaupt technisch förderbar ist, ist unbekannt.


Was wissen wir über die Risiken des Frackings?

Das Umweltbundesamt sieht Fracking sehr kritisch. Es warnt, dass noch zu viele
Informationen fehlen, um es als unbedenklich zu bezeichnen. Im Gegenteil:
Erfahrungen aus den USA und Großbritannien zeigen, dass Fracking Mensch und
Umwelt dramatisch beeinträchtigen kann. Viele Menschen berichten von
Verunreinigungen in Trink- und Grundwasser. In den USA sind unzählige Unfälle
dokumentiert.


Krieg als Druckmittel:

Seit der Ukraine-Krise werden die Rufe lauter, Deutschland müsse die Risiken
des Fracking in Kauf nehmen: Nur so werde man unabhängiger von russischen
Gaslieferungen. Doch unabhängig können wir auch ohne gefährliche Erdgasförderung
werden: durch einen konsequenten Umstieg auf erneuerbare Energien und rasche
Fortschritte bei Energieeffizienz und Energiesparen.


Was kann man tun?

Rechtlich fällt Fracking bislang unter das Bundesberggesetz. Dieses gilt jedoch als
veraltet und weist zu viele Lücken auf, um das Thema Fracking umfassend zu regeln.
Angesichts der vielen Risiken wäre ein Verbot der Technologie angebracht.
Rechtlich wäre das möglich.

CampAct.de hat einen Appell an die Bundesregierung veröffentlicht, der pro Woche
um ca. 300.000 Unterzeichner anwächst:

www.campact.de/fracking/appell-2014

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